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TOPIC: Der Mörder Kunigals oder Schatten über der Feste

Der Mörder Kunigals oder Schatten über der Feste 10 years 5 months ago #60

  • Cord
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Ein Import einer IT-Geschichte aus dem alten Forum, die auch noch nicht abgeschlossen ist:
Verfasst am: So Okt 06, 2013 16:09 Titel: Der Mörder Kunigals oder Schatten über der Feste von: Conrad

Eine viel zu kurze Nacht liegt hinter Conrad. Nachdem die meisten Tavernengäste sich zur höchsten Mondstunde in ihre Kammern verzogen haben, hat er noch lange am Feuer gesessen und über all das nachgedacht, was sich heute zugetragen hat. Zu diesem Zeitpunkt glichen seine Gedanken einem Wollknäuel und er entschied die Themen nach einander zu betrachten und seine nächsten Schritte zu planen.

Da war als erstes der Seifenhändler Remal. Seine anfänglichen Bitten schienen noch gänzlich unbedeutend. Auf der Suche nach Arndt um ihn eine Nachricht seiner Mutter zu überbringen, wie hätte man daran etwas schlimmer erahnen sollen. Aber als er dann später noch offenbarte, dass er einen zweiten Auftraggeber hat, der den Mörder von Kunigal sucht, sofern hier von einem Mord die Rede sein kann, und diesen in einer Art Blutrache selber richten möchte, wurde er doch immer suspekter. Naja und seine Art, nur Andeutungen zu machen und keine klaren Worte zu fassen fördert nicht unbedingt das Vertrauen das Conrad ihm im Moment entgegenbringt. Eines war klar, Remal dufte nicht mehr unbewacht sein, denn wer weiß welche Aufträge er noch alles verbirgt. Zumindest war Conrad froh, dass dieser ihn nun freiwillig nach Märgelfurt begleitet, denn so wusste er zumindest wo er war und konnte sich sicher sein, dass dieser keine Botschaften an wen auch immer senden kann. Außerdem war es so nun möglich diesen Herren ohne größeres Aufsehen zu erzeugen festzusetzen und das nächste Gespräch würde nach Conrads Regeln erfolgen. Es würde Johan zufallen, Remal in den nächsten Tagen auf Schritt und Tritt zu bewachen und sollte es auch nur ein Anzeichen geben, dass er fliehen oder einem Söldner Schaden zufügen wollte, dann hätte Johan das Recht des mit allen Mitteln zu unterbinden.

Aber was war in der Nacht passiert, als Conrad den Namen Kunigal das erste Mal gehört hatte. Sich daran zu erinnern brauchte gewiss die meiste Zeit in dieser Nacht. Es muss mittlerweile mehr als 18 Mondläufe her gewesen sein. Ja, es war kurz nach Jahresbeginn des letzten Jahres. Er erinnerte sich, dass es ein kalter, stürmischer Abend war. Es war kurz bevor der größte Schneesturm des letzten Jahres aufgezogen war und im Rostigen Ochsen hatte alles seinen Anfang genommen. Arndt hatte ihn damals gebeten von John ein Schriftstück, welches von Kunigal kam zu bekommen. Natürlich kein leichtes Unterfangen, da er genau wusste, dass dies den langjährigen Freund John in eine schwere Gewissenslage brachte. Nun ja, zumindest wurde klar, dass es sich wirklich um diesen Kunigal handelte und darum waren Arndt, Tauron und Conrad aufgebrochen und ihm zu Suchen. Lange dauerte diese Suche auch nicht an, denn Kunigal hatte am Osttor von Märgelfurt vor den Augen von Harlef und Bernhelm eine junge Frau mit einem Beil erschlagen und wurde auf seiner Flucht zum Glück durch Rasha gestoppt. Dies musste damals zwangsläufig zu einem Todesurteil geführt haben. Wer dies aussprach und vollstreckte wird sich in der Bibliothek auf der Feste klären lassen.

Während er so da saß und die Ereignisse aufbereitete kroch eine weitere Frage immer häufiger in seinen Kopf: Was hat Arnd damit zu tun? In einem dieser Augenblicke griff er in seine Tasche und holte den Steckbrief hervor, den ihn Hieronimus Beck gegeben hatte und welcher wohl von Remal in der Taverne aufgehangen wurde. Laut diesem wurde von Dargen Mutbrecht, Primgal Sognefjords, der Mörder von Kunigal gesucht. War nicht Arnds Nachname ebenfalls Mutbrecht und hatte nicht auch er schon häufiger in Erzählungen Sognefjords erwähnt? Und hatte nicht Remal im Zusammenhang mit seinem zweiten Auftraggeber etwas von einem Primgal erwähnt? Eines war jetzt klar, Arnd war Conrad einige Antworten schuldig und Angus würde schneller nach Märgelfurt reisen müssen um Arnd vor dem Eintreffen von Conrad und Remal fest zusetzen. Er kann es nicht riskieren, dass Arnd sich seinen Fragen entzieht.

Nachdem die Fragen um Remal soweit es jetzt erst einmal möglich war geklärt waren und auch die nächsten Schritte feststanden, konnte sich Conrad dem nächsten Problem zuwenden. Der Wiedener Herold, dieser behauptet in seiner neunten Ausgabe, die Johan zum Glück erstanden hatte, dass hochrangige Söldner den Schreiber Kunigal gefoltert und ermordet hätten. Dies passt erst einmal zu den Nachforschungen von Remal, was allerdings seltsam war ist die Tatsache, dass dieser Artikel von keinem Autoren unterschrieben und auch nicht wie andere anonyme Artikel des Wiedener Herold als Gerücht gekennzeichnet ist. Aber hierzu hatte Angus seinen Auftrag bereits erhalten. Nachdem er nach Märgelfurt zurückkehrt, soll er sich stärken, seinen Wappenrock und das Wappen ablegen und nach Wieden reisen. Irgendwie hatte Conrad die Hoffnung, dass er dort den Verlegen und somit auch den Autor dieser Unterstellungen ausfindig machen konnte.

Blieb eigentlich nur noch ein letztes Thema, die Verstärkung für den Herrn Beck. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass die Söldner für ein Jahr fünf Männer nach Großenbrück unter das Kommando von Herrn Beck abstellen. Die ausgehandelten Konditionen waren Conrads Ansicht nach gut und sollten auch Hagen zufrieden stellen. Eigentlich wollte Conrad hierher fünf Mann entsenden, die den Sommer über auf der Feste verweilten. Aber nun wurde er den Gedanken nicht mehr los, dass zumindest in den nächsten Wochen Harlef einer dieser Männer sein sollte. Er hatte die Erlebnisse des Abends mitbekommen und Conrad vertraut ihm so sehr, dass er der Überzeugung ist, dass Harlef Verschwörungen gegen die Feste erkennen und im richtigen Maße handeln könnte. Aber dies wird am Ende ein Gespräch mit Hagen klären.

So war es nun, die nächsten Schritte waren zumindest einmal geplant. Leider erkannte Conrad, dass er hierbei Angus, Harlef und Johan, den Männern die ihn auch den Sommer über bereits begleitet hatten noch einiges abverlangte, bevor sich diese den Winter über ausruhen können. Verdient hatten sie dies allemal und deshalb wurde sein Gewissen umso schwerer je mehr er plante ihnen abzuverlangen. Etwas wehmütig dachte er: Das ist das Opfer das gute Männer bringen müssen. Ich hoffe sie werden es verstehen.
Jetzt sollte er sich aber erst einmal die Männer wecken und danach mit ihnen ein Frühstück einnehmen. Es liegt ein langer Ritt vor ihnen und diesen beginnt man bekanntlich am besten ohne Hunger.
Verfasst am: So Okt 27, 2013 17:23 von: Conrad

Die Reise verlief zum Glück ruhig und ereignislos und auch die letzte Nacht passierte nichts, was dafür sorgte, dass Conrad ein wenig des fehlenden Schlafes nachholen konnte. Am frühen Nachmittag müssten sie Märgelfurt und die Feste erreichen. Zum Glück machte auch ihr „Begleiter“ keine Schwierigkeiten, obwohl nicht klar war ob es eher daran lag, dass er nicht erahnen konnte was auf ihm zukommt, er etwas im Schilde führt oder sich selber schon eingestanden hatte, dass er gegen die vier nichts ausrichten konnte?

Wenige Stunden vor Märgelfurt ergab es sich, dass Remal und Angus einige Meter vor Harlef, Johan und Conrad ritten, nicht weit, aber weit genug, dass die beiden dem Gespräch nicht folgen konnten. Somit hatte Conrad die Chance Harlef und Johan zu instruieren. Johan bekam den Auftrag Remal beim Erreichen der Feste in eines der Tor-Quartiere zu bringen und vor der Tür Stellung zu beziehen. Diese hatte den Vorteil, dass sie nur sehr kleine Fenster besaßen, durch die kein Mensch passt, aber dennoch recht gastfreundlich eingerichtet waren, so dass im besten Fall Remal keinen Verdacht schöpfen würde. Während dessen sollte Harlef zwei Söldner organisieren, die Harlef als Türwache ablösen und Remal am Entkommen hindern sollen. Danach sollten die beiden Dienstfrei bekommen und sich auf die Rückreise vorbereiten, denn neben Harlef wollte er nun auch Johan und drei weitere Söldner zurück zu Heronimus Beck schicken.
IT: Leutnant Conrad - OT: Sebastian
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Der Mörder Kunigals oder Schatten über der Feste 10 years 5 months ago #61

  • Cord
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Verfasst am: So Okt 27, 2013 17:24 von Conrad:

Zur dritten Nachmittagsstunde ritten die fünf durch das Eingangstor der Feste und Harlef, Johan und Remal bogen zu den Stallungen ab. Conrad drückte die Zügel seines Pferdes Angus in die Hand und sagte ihm, dass er nach Versorgen der Pferde dienstfrei hätte und sich von der Reise ausruhen und noch einmal seine Wunden im Dorf untersuchen lassen sollte.

Wenn Conrad richtig lag, dann würde Hagen zu dieser Zeit im Hauptraum sitzen und sich von seinem Mittagsmahl erholen, also ging er gerade Wegs über den Hof durch die große Tür des Hauptgebäudes. Und er hatte Recht, hinten links in der Ecke saß der Hauptmann, vor ihm die Reste eines Hähnchens und ein Humpen. Zum Glück verweilte er alleine und auch in der direkten Umgebung waren keine Söldner anwesend, so dass sich Conrad zu ihm gesellen und ihm von der Reise, den Verhandlungen und dem Auftrag von Heronimus Beck, der Begegnung mit Remal und dessen Anschuldigungen und Andeutungen sowie als letztes dem Wiedener Herold berichten konnte. Seinen Ausführungen beendete er damit, dass er Hagen die besagte Ausgabe des Herolds zuschob: http://trumlarp.de/geruchte-aus-margelfurt-tod-des-kunigal/

Nachdem sich Hagen diesen durchgelesen hatte lehnte es sich mit einigen Falten auf der Stirn zurück und nach einem kurzen Augenblick begann Conrad das Gespräch erneut:
Also Hagen, was denkt ihr was wir tun sollen? Ich habe Harlef und Johan bereits mitgeteilt, dass sie zurück zu Heronimus reisen sollen. Sie kennen ihn, seinen Verwalter und auch schon ein wenig die Umgebung. Wir sollten ihnen noch drei Söldner mitschicken, die den Sommer über auf der Feste waren. Diese sind ausgeruht und hungrig darauf etwas zu erleben.

Des Weiteren bin ich der Meinung, dass wir unbedingt mit Arndt reden müssen, er soll endlich Licht ins Dunkel seiner Herkunft bringen und sagen, was er mit den Vorwürfen von Remal zu tun hat. Und genau diesen würde ich gerne danach verhören, denn ich glaube er verschweigt noch immer wichtige Details. Möchtest du dabei sein oder die Gespräche sogar alleine führen?

Zu guter Letzt möchte ich Angus, nachdem er sich erholt hat, nach Wieden entsenden, damit er dort Nachforschungen bezüglich des Herolds anstellen soll. Diese Reise sollte er am besten nicht mit Wappen und Wappenfarben antreten.
Verfasst am: Mo Okt 28, 2013 15:23 von Hagen:

Das Hähnchen lag Hagen noch schwer im Magen, schon eine Ewigkeit hatte er keines dieser Federviecher verdrückt. Und nun kam Cord mit so schwerer Kost zu ihm, aber das vorgebrachte war wichtig und duldete keinen Aufschub, um auf die Verdauung des Hauptmannes zu warten.

Nicht nur die Ereignisse die sich zu überschlagen schienen, ohne dass Cord oder er einen genauen Durchblick hatten wie sonst, sondern auch die Umstände und Vermutungen beunruhigten Hagen. Seitdem Arnd zur Truppe gestoßen ist, geschehen merkwürdige Dinge und Arnd scheint nicht besonders um Aufklärung bemüht.

"Harlef und Johan sollen Beck ausrichten, dass er eingeladen ist uns in der Feste zu besuchen. Sie sollen aber Vorsicht walten lassen und Harlef soll sich die ihn und Johan begleitenden Söldner selbst aussuchen, da er das Kommando haben wird, muss er sie kennen und ihnen vertrauen können."

Hagen schaut nochmals gespannt auf das Zeitungsblatt in seiner Hand.

"Die angedachte Aufgabe für Angus halte ich für sehr wichtig, wir müssen rausfinden, wer diesen Artikel verfasst hat und besonders warum. Ich denke Angus hat genug Erfahrung und Geist um dem auf die Spur zu kommen."

Hagen seufzt.

"Was Arnd betrifft, so muss ich nun doch etwas härter durchgreifen. Ich bin sein nebulöses Gehabe leid. Ich kann nicht riskieren, dass die Geheimnisse eines Einzelnen eine Gefahr für die gesamte Grüne Feste darstellt."

Hagen atmet tief durch, Essen und Sorgen liegen schwer auf seinem Leib.

"Ich befehle, dass Arnd unter Arrest gestellt wird. Es ist im verboten die Feste aus irgendeinem Grund zu verlassen. Das verlassen seiner Kammer ist ihm nur zu den Mahlzeiten und dem Latrinengang gestattet. Seine Tür soll bewacht werden und auf den Wegen soll er von der Wache begleitet werden. Die Wachschichten sollen jeweils nur vier Stunden dauern, Arnd ist sehr aufgeweckt und die Wache sollte es auch sein."

Hagens Blick senkt sich.

"Der Kerker wäre vielleicht angemessener, aber in meinen Augen doch übertrieben. Arnd muss einfach klar werden, dass wir Aufklärung von ihm brauchen. Ich will, dass du ihn verhörst, deine Fähigkeiten darin übersteigen die meinen bei Weitem. Doch werde ich dich begleiten, denn ich will direkt hören, was er zu sagen hat."

Hagen lässt sich in seinen Sessel zurücksinken. Er hasst es, wenn er zu disziplinären Maßnahmen gegen seine Männer greifen muss, denn jede Tat und jede darauffolgende Strafe ist ein kleiner Riss im Vertrauensfundament, doch manchmal bleibt keine andere Möglichkeit, um Chaos zu verhindern und Disziplin zu bewahren.
Verfasst am: Fr Nov 08, 2013 17:04 von Conrad:

Nachdem Conrad Harlef und Johann von der Entscheidung des Hauptmanns unterrichtet und Harlef gebeten hatte seine Entscheidung, welche drei weiteren Söldner sie begleiten sollen, innerhalb von 3 Tagen zu fällen und ihm mitzuteilen, blieben nur noch zwei Aufgaben offen.

Irgendwie scheint man immer dazu zu tendieren die einfachen Aufgaben vorzuziehen, so suchte er als nächstes Angus auf, um diesen seinen neuen Auftrag mitzuteilen und auch einige Münzen aus der Kriegskasse zu übergeben, die er in Wieden sicherlich benötigen würde um sie gegen Informationen einzutauschen.

Blieb nur noch Arndt. Als er den Innenhof der Feste betrat, fielen Conrad vier Söldner ins Auge, welche gelangweilt in der Ecke saßen. Kurzer Hand war seine Entscheidung bezogen auf die Wachen von Arndt gefallen und er instruierte diese kurz und es wurde ein Wachplan aufgestellt. In Begleitung dieser vier Kameraden machte man sich auf die Suche nach Arndt, welchen man nach einiger Zeit in der Taverne von John auffand. Erstaunlicher weise mit einem Metkrug in der Hand, was normalerweise nicht seine Art war (http://www.gruenefeste.de/index.php/forum/zumrostigenochsen/19-sucht-nach-der-geisterebene.html#63). Zum Glück befolgte er ruhig die Anweisungen von Conrad, nachdem er ihn über die Entscheidung des Hauptmanns in Kenntnis gesetzt hatte, und die Söldner konnten ihn in seine Kammer begleiten.

Arndt sollte sich am Morgen des übernächsten Tages zur 10 Stunde im Arbeitszimmer des Leutnants einfinden.
IT: Leutnant Conrad - OT: Sebastian
Last Edit: 10 years 5 months ago by Cord.
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Der Mörder Kunigals oder Schatten über der Feste 10 years 5 months ago #62

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Verfasst am: Fr Nov 08, 2013 17:07 von Conrad:

Da saß er nun, es waren nur noch wenige Augenblicke bis zur zehnten Stunde, also mussten Hagen und Arndt auch jeden Moment eintreffen. Wer würde wohl zu erst kommen? Der Gedanken war noch nicht einmal zu Ende Gedacht, als es auch schon an der Tür klopfte:
Herein!
Verfasst am: Sa Nov 09, 2013 18:49 von Conrad:

Die Tür öffnete sich und Arndt betrat begleitet von zwei Wachen den Raum. Da er nur mit einer leichten Tunika und einer Stoffhose bekleidet sah Conrad keinen Grund, warum die beiden Wachen nicht vor der Tür warten konnten, es musste ja nicht schließlich jeder sofort mitbekommen worum es hier ging. So gab er Ihnen das Zeichen vor der Türe zu warten und Arndt sich zu setzen.

Grüß dich Arndt, ich habe dir vorgestern in der Taverne ja schon grob gesagt, warum du heute hier bist und warum der Hauptmann und ich zu solch drastischen Mitteln greifen mussten. Hagen wird sich auch jeden Augenblick zu uns gesellen, aber ich denke, dass ich schon beginnen kann.
Wie du sicherlich weißt, war ich vor ungefähr einer Woche mit einigen anderen Söldnern in der Kurmarsch und dort sind mir einige Dinge zu Ohren gekommen, die mich sehr beunruhigen und ich bin mir sehr sicher, dass du bei deren Aufklärung helfen kannst.


In diesem Augenblick betrat auch Hagen das Zimmer, deutete Conrad aber an sich nicht unterbrechen zu lassen und fortzufahren. Während Conrad weiter redete nahm Hagen nehmen ihm Platz.

Während meines Besuches in der Kurmarsch wurde ich von einem Boten angesprochen, Remal ist sein Name und er befindet sich aktuell im Torhaus unter Bewachung. Dieser Bote erzählte mir, dass er auf der Suche nach dem Mörder von Kunigal ist, ein Name den auch du schon des häufigeren erwähnt und als wir ihn vor über einem Jahr gefangen hatten warst du auch nicht mehr du selbst, wolltest aber zumindest mir nicht den Grund dafür nennen. Nun ja, wie du sicherlich noch weißt, wurde Kunigal nicht ermordert sondern für seine Taten verurteilt und hingerichtet. Trotz dieser Tatsache legte mir Remal eine Zeitung aus Wieden und einen Bericht einer Frau, die angeblich aus Märgelfurt stammte, vor, die beide behaupten, dass Kunigals Tod ein Mord war.

Nach einigen Diskussionen konnte ich von Remal noch erfahren, dass sein Auftraggeber eine Person Namens Dargen Mutbrecht Primgal von Sognefjords ist und dieser wiederrum eine Blutrache gegen den angeblichen Mörder von Kunigal geschworen hat. Und Remal ist sich sicher, dass dies Rechtens und dieser Dargen wohl auch in der Lage dazu ist.

Als würde es nicht reichen, dass du diesen Kunigal wohl schon kanntest bevor er in Märgelfurt auftauchte und auch dein Name Mutbrecht ist, erzählte mir Remal noch weiter, dass er zusätzlich noch auf der Suche nach einem Mann namens Arndt Mutbrecht ist.

Ich hoffe, du kannst jetzt nachvollziehen, warum Hagen und ich zu den Schritten der letzten Tage gezwungen waren. Wir sehen hier im Moment eine Gefahr für die Feste und den gesamten Haufen und nur du kannst hier Licht ins Dunkel bringen. Daher ist es auch an der Zeit, dass du deine Maskerade und Ausflüchte fallen lässt und uns nun endlich alles erzählst, was du über diese Personen und Sognefjords weist, was vor deinem Eintreffen in Märgelfurt passiert ist und wie real eine Gefahr aus dem Norden für uns ist. Und sei dir eines bewusst, meine Geduld ist nicht mehr besonders lang und ich habe im Moment kein Interesse an Ausreden oder unvollständigen Informationen.
Verfasst am: Mo Nov 11, 2013 13:02 von Arnd:

Das Gesicht ist blass und die Hände zittern, wenn sie angehoben und dann doch wieder auf die Oberschenkel abgelegt werden. Arnd hockt vor seinem Hauptmann und Leutnant, um der Ansprache geduldig zu lauschen. Ein Atemzug der Stille, dann setzt er vorsichtig zu einer Antwort an.

"Hautpmann Hagen, Leutnant Cord...ich bin einst aus meinem Heimatdorf Sognefjord aufgebrochen, weil ich unseren Vater wiederzufinden gedachte. Dargen ist mein älterer Bruder und hegt Anspruch auf den Posten des "Primgal" und damit der Herrschaft über unser Dorf, solange wie unser Vater nicht zurückkehrt."

Holt tief Atem und reibt sich die kalten Hände.

"Derweil, weiß ich darum, dass unser Vater nicht wieder in die Welt der Menschen zurückkehren wird. Doch mein Bruder ist dem Wahn verfallen, dass ich ihm solange ich am Leben bin, seinen Posten als Primgal streitig machen könnte. Ich will jenen Posten nicht, dennoch kann auch er ihn nicht innehaben, da er mit zu harter Hand regiert. Ja ich gestehe, sofern ich einen Pfad auftuhe ihn dort zu stürzen, würde ich es vollführen."

Blickt prüfend in die Gesichter der Anführer. Fährt dann fort.

"Ich weiß durch eine Nachricht meiner Mutter, dass Dargen ein Schiff bauen lässt. Unsere Schiffe haben wenig Tiefgang so müsst Ihr wissen. Es ist, sofern ich um die Märgel genug weiß, gewiss möglich mit diesem Schiff bis Märgelfurt hinaufzufahren, um einen Überfall zu vollführen. Doch dachte ich, dass uns hier ein Schiff mit 15 Nordmännern gewiss nichts anhaben kann."

Seine Hände werden an der Baumwollhose wärmer gerieben.

"Wer dieser Remal ist, das weiß ich nicht. Auch Mutter ist nicht untätig und versucht nach ihren Kräften, das Gute in Sognefjord zu bewahren. Vielleicht ist Remal auch von ihr geschickt. Meine Bitte an Euch, lasst mich mit ihm Unterredung führen!"
Verfasst am: Di Nov 12, 2013 09:37 von Hagen:

Hagen schaut Arnd skeptisch an und neigt den Kopf zur Seite.

"Arnd, im Ernst: Willst du uns sagen, dass diese ganze Geschichte darauf beruht, dass dein älterer Bruder Angst um seinen Häuptlingsstuhl hat und deine Angst und unsere Vorsicht lediglich 15 Barbaren auf einem Boot gilt, die zudem noch quer durch das Innenland schiffen und vermutlich erschöpft und ausgezehrt hier auftauchen werden?

Das wäre alles sehr beruhigend, aber ich bezweifle gerade, dass das alles ist!
"
IT: Leutnant Conrad - OT: Sebastian
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Der Mörder Kunigals oder Schatten über der Feste 10 years 5 months ago #72

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Der Blick wandert vom Hauptmann zum Leutnant und wieder zurück.

Hauptmann Hagen. Ich weiß nicht, was Dargen tatsächlich mit dem neu erbauten Schiff zu tun gedenkt. Dennoch werde ich ihn nicht unterschätzen. Er ging in die Kampfeslehre unseres Vaters, ein Nordmann von Haupt bis Zehe. Ich bin mir gewiss, dass Dargen nicht eher aufgeben wird, bis er sein Ziel erreicht.

Vielleicht sollte ich auch das Rätsel um Kunigal lösen. Seinerzeit war Kunigal Schreiber in unserem Dorf, und zu Zeiten als noch unser Vater Primgal war, unser Schreiber. Dass es Kunigal nach Märgelfurt führte, ist mir bis heuer unerklärlich. Vielleicht hat er im Dienste meines Bruders spioniert. Vielleicht aber, wurde er auch von unserer Frau Mutter entsandt, um auf mich achtzugeben. Ich ahne es nicht.

Es ist richtig, dass mein Bruder keine Bedrohung für die Grüne Feste darstellt. Doch will ich auch nicht leugnen, dass er es vermag, in manch finsterer Nacht einen Bienenstich zu versetzen, in der wir ihn am wenigsten vertragen.

Daher abermals meine Bitte an Euch Hauptmann Hagen. Lasst mich mit diesem Remal Unterredung führen. Er brächte gewiss mehr Licht in das Dunkel.


Arnd seufzt schwer.
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Der Mörder Kunigals oder Schatten über der Feste 10 years 4 months ago #91

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Auch Conrad konnte nicht recht glauben, warum Arnd eine solche Angst vor einem kleinen Boot mit etwas über einem Dutzend Kriegern hatte. Ja, den Kriegern aus dem Norden eilt der Ruf voraus unerschrockene und zähe Krieger, aber eigentlich nicht der Ruf lebensmüde und töricht zu sein. Und genau das wäre ein direkter Angriff auf die Feste. Also wie damit umgehen? Innerhalb der Mauern wäre Arnd sicher, aber kann man ihn einem permanenten Dienst innerhalb der Feste zumuten? Conrad entschied sich diesen Gedanken erst einmal zurück zu schieben. Stattdessen stand er auf, ging kurz zu Tür und kam nach einer kurzen Unterredung mit den beiden Wachen zurück zu seinem Platz.

Ich habe einer der beiden Wachen gerade aufgetragen Remal aus seinem Quartier zu holen. Er wird so lange auf dem Flur warten, bis Hagen und ich es für richtig erachten ihn zu diesem Gespräch dazu zu holen. Ich werde es aber nicht zulassen, dass du alleine mit ihm sprichst. Weiterhin brauchst du dich vor ihm nicht zu fürchten, denn die Wache hat die Anweisung bekommen, dass Remal nicht mehr als eine Tunika tragen darf, wenn er hier her gebracht wird. Aber zu ihm kommen wir später.

Arnd, nun aber zurück zu meinen Fragen. Wenn du sagst, dass Kunigal nur ein Schreiber in eurem Dorf war, warum schlich er dann des Nachts durch unsere Gassen und erstach eine junge Frag? Das will meiner Meinung nach so gar nicht zu dem Bild eines Schreibers passen. Ich denke, dass es dort noch mehr gibt, dass du mir im Moment verheimlichst. Daher berichte bitte weiter, ich bin sehr gespannt.
IT: Leutnant Conrad - OT: Sebastian
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Der Mörder Kunigals oder Schatten über der Feste 10 years 4 months ago #94

  • Arnd
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Nervös wird sich mit der Hand über den Kinnbart gefahren, bis die Gedanken wieder geordnet sind. Dann setzt er zu weiterem Wort an.

Wie ich bereits erwähnte ist Mutter mir wohlgesonnen, während mein werter Bruder nach meinem Leben trachtet. Dies bedeutet, ich werde mir nie gewiss sein können, ob ein Bote, der nach mir verlangt, im Namen meines Bruders, oder meiner Frau Mutter herantritt. Wäre Kunigal also von Dargen geschickt worden, um jede meiner Taten aufzuzeichnen und zu berichten, doch gleichsam auch von meiner Frau Mutter beauftragt auf mein Wohlergehen acht zu geben, so hätte es möglich sein können, dass jene getötete junge Lady, eines Sonnenaufganges mein Wasser vergiften wollte. Vielleicht hatte Kunigal ihr Vorhaben in Erfahrung gebracht, und sie so zu beseitigen versucht.

Er seufzt und fährt mit den Händen über seine Stirn.

Es ist zu verschlungen, als dass ich die Wahrheit jemals erführe. - Leutnant, Ihr habt Kunigal befragt, bevor er gerichtet wurde. Hat er Euch diesbezüglich nichts kundgetan?
Doch, um noch einmal das Schiff zu erwähnen, welches mein Bruder erbauen lässt. Sollte dieses eine für den Angriff auf die Feste nicht genügen, wird er mehr von Ihnen erbauen lassen, bis ihm ein Angriff gelingt! Dem bin ich mir gewiss.
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