Die Miene des Seifenhändlers verfinstert sich und er verschränkt die Arme vor der Brust.
Ihr müsst verstehen, dass in den kalten Wintertagen wenig Kupfer mit Seife zu gewinnen ist. Daher nehme ich sicher so manch Nebendienst an. Hättet Ihr mir nicht auch meinen Gürtel abgenommen und mit ihm die Lederrolle, die daran hing, so würde ich Euch nun den Steckbrief mit Arnd Mutbrecht darauf unterbreiten, den mir der werte Herr Dargen überreichte.
Die Kunde des Wiedener Herolds, dass es den Mann zu entlarven gilt, der wiederum Kunigal dem Schreiber das Leben stahl, kam mir da nur hinzukommend recht.
Glaubt mir werter Hauptmann, wenn Ihr mich hier tötet, werden weitere Männer folgen, die ebenso mit Steckbriefen in der Hand daherkommen. Dargen Mutbrecht ist nicht sonderlich gerissen, dennoch genügt seine Zielstrebigkeit und der Durst jeden Mann, der seine Macht in Frage stellt zu zertreten so weit, dass er seine Stelle mit aller Macht verteidigen wird.
Ich hörte davon, dass Sognefjord an waffenfähigen Männern gewonnen hat. 80 oder 90 Schergen mehr und die Zahl wächst stetig. Die umliegenden Clans beginnen bereits ihre Dörfer zu befestigen. Sognefjord selbst sei wohl bereits seit der Wintersonnenwende mit einer doppelwandigen Pallisade umsäumt.
Kunigal und Hildegard, diese Namen sind mir gänzlich fremd. Ich kenne sie nicht. Was das Kind anbelangt, so habe ich davon nur durch einen Schriftfetzen erfahren, den ich in Märgelfurts Gassen fand. Auch der Leutnant hat ihn gelesen, als ich ihm dieses Pergament im Kupferkrug unterbreitete. Es erschien mir als so klagend niedergeschrieben, dass dieses Kind von dem die Amme berichtet, ein sonderlicher Kümmerling sein muss. Mehr weiß ich auch darüber nicht!