Diese Frage hatte sich Arnd nie gestellt. Er überlegte lange, bis er die Antwort darauf formuliert.
Als ich auszog, um auf die Suche zu gehen, da zählte unser Dorf über den Daumen 125 Seelen. Davon jedoch sind beinahe alle Handwerker oder Bauern. Ich vermag an der Hand abzuzählen, welche Männer jemals ein Schwert oder eine Forke führten. Unser Vater nahm beinahe alle Krieger mit auf seine Reise auf hohe See, von der er nie zurückkehrte. - Wir stehen jedoch gut mit den umliegenden Dörfern, denn sind wir auf die fahrenden Handwerker dieser Dörfer angewiesen. Sollte mein Bruder demnach erwägen ein kampftaugliches Schiff zu erbauen und noch dazu Krieger auszubilden, die den alten Werten folgen, so wird es gewiss seine Sommer andauern, doch es würde ihm gelingen. Wovon jedoch gedenkt er diese Fremden zu enlohnen?!
Die Gedanken schweifen umher und Arnd richtet sich auf, um einmal um den Hocker herumzuschreiten, auf dem er gerade saß.
Alles was mir am ehesten nach Wert erscheint, sind die alten Truhen mit Kupfer und Silber, die seit der Ankunft unserer Ahnen in den Kellergewölben verwahrt sind. Dargen erscheint mir als besessen genug sie davonzugeben, um sein Ziel zu erreichen. Dem wird gewiss auch unsere Frau Mutter nicht einhalt gebieten. Sollten diese Truhen eines Sonnenaufganges geleert sein, so erhofft sich Dargen möglicherweise bereits genug Krieger hinter sich zu wissen, um auf die ersten Beutezüge aufzubrechen. Und sollte er erst jenes Rad ins Rollen gebracht haben, so glaube ich schwerlich ihn noch aufzuhalten zu vermögen.
Er lässt sich wieder auf seinem Holzhocker sinken und seufzt.
Verzeiht, sowenn ich diese Worte wähle, doch vielleicht sollten wir in Betracht ziehen mich aus den Diensten der Söldner zu entlassen, um die Feste nicht weiterhin einer solchen Gefahr auszusetzen. Wie ich bereits erwähnte, könnte es bloß ein einzelnes Schiff, vielleicht jedoch auch bereits eine Flotte von drei, oder gar vier Schiffen sein.